Die SPD-Fraktion im Meckenheimer Stadtrat hat eine Sondersitzung des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur beantragt. Hintergrund ist der Brandbrief der Schulleiter der drei weiterführenden Schulen am Meckenheimer Campus. In diesem Brief bemängeln die Schulleiter die mangelhafte Ausstattung ihrer Einrichtungen im Bereich der IT. So sei bei einer Bestandsaufnahme am Gymnasium beispielsweise festgestellt worden, dass die eingesetzten Rechner im Informatikraum allesamt mindestens 11 Jahre alt seien und zudem nur über das völlig veraltete „Office 2003“ verfügen. Ebenso wäre bislang kein mehrfach gefordertes Update auf Windows 10 erfolgt, was nun gravierende Sicherheitslücken darstelle. Die unterzeichnenden Schulleiter führen aus, dass die Funkbrücke vom Rathaus, zurückgehend auf eine Initiative der SPD, und die Errichtung einzelner WLAN in Teilbereichen ein guter Anfang seien, der weitere WLAN-Ausbau jedoch nach wie vor ausstehe. All diese Mängel werden zusätzlich dadurch verstärkt, dass die Landesregierung im Januar 2021 beschlossen hat, den Informatikunterricht ab der 5. Klasse einzuführen. Ein guter Ansatz, wenn denn die Ausstattung der Schulen dies hergäbe.
Stefan Pohl, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Meckenheimer Stadtrat, führt dazu aus: „Mit Erschrecken haben wir die aktuellen Zustände am Campus zur Kenntnis genommen. Ich frage mich, wieso hier die dringend notwendige Unterstützung der Stadtverwaltung ausbleibt. In der heutigen Zeit kann es nicht sein, dass Schülerinnen und Schüler an mehr als zehn Jahre alten Geräten und Programmen für den Job und das Studium fit gemacht werden sollen. Dass die Schulleiter ausführen, vom Bürgermeister vertröstet zu werden aber keine ausreichende Hilfe bekommen zu haben, erschüttert mich sehr. Hier werden die Zukunftschancen unser Kinder und Enkel vertan. Denn egal in welchem Beruf: IT ist in allen Bereichen des Lebens mittlerweile fest verankert und notwendig. Was nützen den Lehrern und Schülern die medienwirksam im Beisein der Presse vom Bürgermeister übergebenen iPads, wenn diese mangels WLAN nicht zur Beschulung eingesetzt werden können? Das Problem ist viel tiefgreifender und es genügt sicher nicht, nur medial an der Oberfläche Kosmetik zu betreiben und so das Problem immer weiter vor sich herzuschieben.“
Da die Zeit absolut drängt, hat die SPD-Fraktion unmittelbar nach Zugang des Schreibens eine Sondersitzung des zuständigen Ausschusses für Schule, Sport und Kultur beantragt. Hier muss unverzüglich geprüft werden, welche Förderprogramme es zur Erneuerung der IT-Infrastruktur gibt und welche Gelder aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt werden können.