Wichtige Zeitzeugin ist von uns gegangen
Am 12. März 2020 verstarb mit Alisa Weil ein über sieben Jahrzehnte mit der SPD treu verbundenes Mitglied. Alisa Weil stand ihr gesamtes Leben für sozialdemokratische Werte ein. Die Versöhnung zwischen ehemaligen Feinden war ihr eine Herzensangelegenheit. Ihr Lebensweg führte sie, wie auch der Titel ihrer Biografie besagt, von Deutschland nach Palästina und zurück. Nach ihrer 1937 erfolgten Flucht ins damalige Palästina kehrte sie Anfang 1948 wieder zurück nach Deutschland.
Ihre Eltern engagierten sich als überzeugte Sozialdemokraten beim Wiederaufbau der Demokratie in Deutschland. Daher war es naheliegend, dass sie auch selbst bereits im Alter von achtzehn Jahren in Wuppertal in die SPD eintrat. Damit folgte sie dem Beispiel ihrer Eltern und ihrer Großmutter Else Höfs, die zu den ersten weiblichen Abgeordneten im Reichstag gehörte und vor hundert Jahren gemeinsam mit Marie Juchacz die AWO gegründet hatte.
1981 war Alisa Weil mit ihrem zweiten Mann, dem bekannten Maler Manfred Weil, nach Meckenheim-Merl gezogen. Insbesondere Alisa Weil nahm regen Anteil an der politischen Arbeit des SPD-Ortsvereins, und in vielfältiger Weise warb sie gemeinsam mit ihrem Mann als Zeitzeugen für Frieden und Versöhnung. Die würdevolle Gestaltung der Gedenkfeier zur Reichspogromnacht in Meckenheim war ihr ein besonderes Anliegen.
Wir werden sie in liebevoller und dankbarer Erinnerung behalten.